Letztlich sind Kombigeräte grundsätzlich ein Kompromiss, egal ob Speedport oder Fritz!Box.
Was WLAN angeht, so sind die Fritz!Boxen besser, was die Erkennung fremder WLANs aber auch anderer Störquellen angeht. Es gibt aber durchaus auch WLAN-APs mit noch besserer Reichweite. Je nachdem, wie die örtlichen Störungen sind, kan die SP deutlich schlechtere Ergebnisse liefern, aber auch genau so gute, in seltenen Fällen auch bessere.
Was DSL-Verbindungsabbrüche angeht: Die Ports in DSLAMS (das Gegenstück zum DSL-modem in der Vermittlung/Schal kasten) gibt es von unterschiedlichen Herstellern in unterschiedlichen Versionen und Firmwareständen. Am verbreitetsten sind Broadcom und Infitec. Genauso gibt es verschiedene Chipsätze in den Routern. Nicht jeder Chipsatz mit jeder Firmware arbeitet optimal mit jedem Chipsatz mit jeder Firmware der Gegenstelle zusammen. Das wäre auch etwas illusorisch.
Neben echten Problemen auf der Leitung (Störeinstrahlungen, Übersprechen) ist das ein nicht gerade unbedeutender Faktor.
Selber hatte ich so ein Problem vor einigen Jahren mit einem Infitec-DSLAM und einer FBF. Ein DSL-Modem an LAN1 behob das Problem.
Was m.E. das größte Problem bei der DTAG ist, ist fehlende Flexibilität. Immer nur wenige Router im Programm, die unabhängig vom DSLAM an der Anschlussadresse dem Kunden aufgedrängt werden. Der DTAG sollte es ein leichtes sein, verschiedene Router optimal für verschiedene DSLAMs je nach Anschluss bereit zu stellen.
Was DECT/Cat iq angeht: Hier ist der DTAG ausnahmsweise kein Vorwurf zu machen, hier kocht AVM ein eigenes Süppchen. Was bei AVM aber auch daran liegt, dass sie mit individuellen Erweiterungen loslegten, bevor der Standard 2.0 verabschiedet wurde. Außerdem versucht AVM auch noch die verbreiteten Gigasets mit einzubeziehen, ein ziemlicher Spagat.
Für mich hat sich „all-in-one“ erledigt. DSL-Router ist eine 7320, Telephonie macht ein Asterisk@Raspberry i.V.m einer 7490 für die Anbindung der Endgeräte und als WLAN-AP. Zwei 7212 sind zusätzliche WLAN-AP (Lehmwände mit Putz auf Strechmetall dämpft sehr stark). Dazu noch ein paar Greandstream Bildtelephone.
Zugegebenermaßen kein „Mainstream-Setup“. Die Speedportprobleme kenne ich allerdings von meinem Bruder – bezüglich eines noch ganz anderen Problems, der Anmeldung von Simquadrat-VoIP. Der Buchstabe im Nutzernamen ging nicht. Sipgate Basic ließ sich einrichten (nur Ziffern). Mein Bruder ist jetzt mit einer kostenlosen Weiterleitung von meinem Asterisk auf seinen Sipgateaccount angebunden.
Aus meiner Sicht letztlich das K.O.-Kriterium bei den Speedports: Fehlende Flexibilität, was die Nutzung anderer VoIP-Anbieter angeht. Bedenkt man, dass Telephonate ins Mobilnetz mit CheapVoIP für ca. 0,7 Cent/Min gehen, man in den Speedports aber sowohl Probleme hat, CheapVoIP einzurichten, wie auch Wahlregeln nicht gehen, so kommt man um eine andere Basis für Telephonie kaum herum. Zeitweilig war ein Betrieb von VoIP hinter einer SP aber wegen Firmwarefehlern gar nicht zuverlässig möglich.
Das ärgerlichste ist dann, dass eine SP für kostenfreies WLAN2go benötigt wird, so dass man WLAN2go letztlich mit höheren Telefonkosten bezahlt.
Für mich heist das: Kein WLAN2go, weil ein SP für mich nicht in Frage kommt.